Liebe Perrine!
Ich bin die Lucy von 72h ohne Kompromiss.
Ich war gestern nach den Präsentation schon ziemlich erschöpft und habe vergessen dir etwas zu sagen.
Als erstes möchte ich mich bei Shades-Tours und vor allem bei dir, Robert, Dieter und Barbara bedanken! Ich kann nicht für alle aus meiner Klasse sprechen, aber den meisten hat dieses Projekt viel Spaß gemacht.
Die Zusammenarbeit mit euch hat uns sowohl super gefallen, als auch sehr viel beigebracht. Bereits als du einzeln mit uns gesprochen hast, habe ich erwähnt, dass ich in den letzten drei Tagen mehr über das Thema Obdachlosigkeit gesehen und verstanden habe, als der Schulunterricht es mir jemals beibringen kann. Von mehreren Freundinnen hörte ich, dass sie sich die verschiedene Hilfsmöglichkeiten und Einrichtungen (z.B. Winterpaket, P7, HG5, Vinziport, usw.) gemerkt haben, nicht weil sie die Begriffe auswendig lernten, sondern weil die Geschichten und Erlebnisse sie so sehr berührten, dass diese Orte ihnen einfach in Erinnerung blieben. Das Kochen in Vinziport hat für meine Gruppe (Marko, David, Thomas, Martin, Niki, Sophie, Flora und ich) das klischeehafte Bild der Obdachlosen verändert. Bei der Essensvergabe waren wir darauf eingestellt, dass die Bewohner kaum mit uns reden werden und nicht besonders freundlich sind. Doch in Wirklichkeit waren alle höflich zu uns und viele haben, so gut es ihre Deutschkenntnisse ihnen erlaubten, sich bei uns bedankt, was uns natürlich sehr gefreut hat.
Mir hat besonders das kreative Arbeiten Spaß gemacht. Ich habe es genossen zusammen mit meiner Gruppe in einem wunderschönen und coolen Arbeitsbereich, unsere Ideen auf Flipcharts visuell und kreativ darzustellen. In der Zukunft würde ich gerne in einem Bereich arbeiten, wo man Kreativität und „Design“ mit Management (bzgl. Sponsoren suchen, kontaktieren, usw.) und Organisieren verbindet. Wenn du Hilfe bei der Umsetzung der Konzepte brauchst, bin ich gerne dabei! Einerseits ist mir das Thema durch die 72h wichtig geworden, andererseits würde ich gerne in mein „Traumberufsfeld“ hineinschnuppern, lernen und Erfahrung sammeln.
Zum Schluss möchte ich dir noch sagen, dass ich und meine Klasse die Organisation „Shades-Tours“ und eure Idee und Umsetzung toll finden. Raphaela und Stephanie haben ihrer Mutter, die als Volksschullehrerin arbeitet von Shades-Tours erzählt und sie würde ebenfalls gerne mit ihrer Volksschulklasse an einem Workshop teilnehmen. Die Obdachlosigkeit ist ein Problem, welches bekämpft werden muss. Es ist nicht nur ein Problem der Stadt Wien, oder der Caritas, oder der Streetworkern, sondern sollte ein Anliegen für alle Bewohner Wiens, Österreichs werden. Das ist mir in den letzten drei Tagen bewusst geworden!
Ich wünsche dir einen schönen Sonntag und viel Glück und Erfolg für die Zukunft!
Liebe Grüße,
Lucy Li